Der britische Tennisspieler Fred Perry (1909 – 1995) hat es sich wahrscheinlich nicht an der Wiege singen lassen, dass er nicht nur dreimaliger Sieger in Wimbledon, sondern auch ein überaus erfolgreicher Modeschöpfer werden sollte, dessen Kollektionen bis auf den heutigen Tag Kultstatus haben und mit Vorliebe von Stars und extravaganten Persönlichkeiten wie Amy Winehouse oder Morissey getragen werden.

Fred Perry war der Sohn eines Baumwollspinners und somit der erste Wimbledonsieger, der der britischen Arbeiterklasse entstammte. Darum musste er lange auf die ihm gebührende Anerkennung warten – er passte einfach nicht in die heile, weiße Tenniswelt der upper class, und nach seinem ersten Sieg wurde ihm das Siegeszeichen, eine Clubkrawatte, nicht umgelegt, sondern einfach in seine Kabine gehängt. Doch Fred Perry ließ sich selbst von solchen Zeichen offener Verachtung nicht unterkriegen – er wollte zur Oberschicht gehören, ohne sich dabei selbst zu verleugnen. Dabei halfen ihm die Übersiedlung in die USA und das Annehmen der amerikanischen Staatsbürgerschaft. In den Staaten zählte in erster Linie die Leistung, nicht die Herkunft.

Erst 1947 kehrte Fred Perry nach England zurück und begann, sich mit dem Thema Sportmode zu befassen. 75 weiße Polohemden, die er den Wimbledon-Spielern schenkte, legten den Grundstein des bis heute kontinuierlich gewachsenen Unternehmens. Heute werden die Poloshirts mit dem charakteristischen Lorbeerkranz vor allem von Menschen bevorzugt, die zwar sophisticated sind, aber sich in keine Schublade einordnen lassen – genau wie einst Fred Perry selbst.

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